Berichterstattung 2. Spieltag – Saison 2025-2026

Zeitung3

1. Bundesliga, Frauen
KV Liedolsheim – SSV Warmensteinach
6:2 (3752:3629)
Was für ein Spiel! Der krasse Außenseiter SSV Warmensteinach lieferte beim amtierenden Deutschen Meister und haushohen Favoriten KV Liedolsheim bis zum Schluss einen Kampf auf Augenhöhe ab. Nach dem ersten Satz im Schlusspaar führte man sogar mit 5:3 Mannschaftspunkten. Hätten Melanie Steinle und Saskia Gubitz ihren Mannschaftspunkt nicht so knapp und unglücklich verloren, wäre ein Unentschieden sicher gewesen. So kam es dann doch noch zum standesgemäßen 6:2 (3752:3629) Erfolg der Baden-Württembergerinnen, obwohl der SSV mit 3629 Kegel einen neuen Mannschafts- und Clubrekord für Frauen aufstellte. „Einen Mannschaftspunkt gewinnen“, das war das Minimalziel von Mannschaftsführerin Katja Schmidt. Und mit voller Entschlossenheit ging sie ins Spiel, um am besten gleich selbst die Zielvorgabe zu erfüllen. Nach verlorenem ersten Satz (156:171) ließ Schmidt nichts mehr anbrennen und holte mit der besten Gästeleistung von 646 (249 abgeräumt, fehlerfrei) und 3:1 Sätzen tatsächlich den Punkt gegen Jana-Sophie Wallishauser (611, 206 abgeräumt). Auf den Nachbarbahnen geriet da das Bundesligadebüt von Nina Müller (566) fast etwas ins Hintertreffen. Zwar lag sie gegen die überragende Tagesbeste Bianca Golla (661, 266 abgeräumt, fehlerfrei) schnell mit 0:3 Sätzen hinten, stellte aber mit dem Gewinn des letzten Durchgangs (172:170) ihr vorhandenes Potenzial voll unter Beweis. In den Mittelpaarungen spielte der SSV weiter auf hohem Niveau. Schade, dass Melanie Steinle trotz sehr starker 640 Kegel (237 abgeräumt) um ganze drei Holz den Mannschaftspunkt gegen Sandra Sellner (642, 246 abgeräumt) verlor, was auf den anderen Bahnen Saskia Demel mit neuer persönlicher Bestleistung von 609 Kegel (219 abgeräumt) und 3:1 Sätzen gegen Yvonne Schneider (596, 213 abgeräumt) gelang. Angestachelt von den ausgezeichneten Leistungen ihrer Mannschaftskolleginnen überraschten im ersten Satz der Schlusspaarungen Saskia Gubitz (163:124) und Celine Kummer (158:148) ihre Gegnerinnen und glichen das Gesamtergebnis aus, was kurzzeitig die 5:3 Führung bedeutete. Spätestens jetzt hatten dann aber die beiden Liedolsheimerinnen Mara Seitz (613, 226 abgeräumt) und Saskia Seitz (629, 236 abgeräumt, fehlerfrei) den Ernst der Lage erkannt und drehten das Spiel. Etwas ärgerlich war, dass Gubitz (609, 229 abgeräumt) zum Schluss noch den schon sicher geglaubten dritten Mannschaftspunkt abgeben musste. Für die letzten 60 Würfe kam auf Warmensteinacher Seite noch Verena Liers (273) für Kummer (286) ins Spiel.

 

2. Bundesliga Mitte, Frauen
Unter Uns Bad Neustadt – Schützengilde Bayreuth
7:1 (3474:3326)
Wieder einmal haben die Keglerinnen der Schützengilde ihren Gastgeber Unter Uns Bad Neustadt an einem Sahnetag erwischt. Bei der deutlichen 1:7 (3326:3474) Niederlage zauberten die Gastgeberinnen einen neuen Mannschaftsrekord auf die Bahnen und boten keine Angriffsfläche. Vor allem das Abräumen machte den Unterschied, denn hier hatten die Neustädterinnen klar mit 1233:1105 Kegel die Nase vorne. Zwar war die Partie nach dem Startpaar noch ausgeglichen, aber im weiteren Verlauf hatten die Bayreutherinnen keinen Zugriff mehr. Zunächst stand Anne-Cathrin Haberstumpf (554) gegen die Tagesbeste Antonia Biener (611, 213 abgeräumt) mit 1:3 auf verlorenem Posten. Allerdings konnte Neuzugang Shania Rießner auf den Nachbarbahnen mit neuer persönlicher Bestleistung von 601 Kegel bis auf sechs Holz alles wieder aufholen. Damit hatten die Schützen-Keglerinnen aber schon ihr Pulver verschossen, denn danach konnte kein einziger Mannschaftpunkt mehr gewonnen werden. Saskia Koch (559) musste sich mit 1:3 gegen Theresa Schubert (585, 221 abgeräumt) geschlagen geben und Verena Lehner (520) blieb mit 23 Kegel hinter Juliane Probst (560). Bei 1:3 Mannschaftspunkten und 55 Kegel Rückstand vor den Schlusspaarungen war zwar theoretisch noch nicht alles verloren, aber die Erfolgsaussichten waren gering, da die Neustädter Schlussspielerinnen weiter auf hohem Niveau agierten. So hatte Leonie Richter (520) gegen Bettina Behr (583, 200 abgeräumt) nichts zu bestellen und verlor klar mit 0:4 Sätzen. Lena Wilferth (555) konnte sich etwas besser in Szene setzten, unterlag aber dennoch mit 1,5:2,5 Sätzen der guten Kathrin Hüther (585, 216 abgeräumt, fehlerfrei).

 

Landesliga Ost, Frauen
Eremitenhof Bayreuth 1 – SV Grafenwöhr 1
5:3 (3132:3084)
Nach dem Auswärtserfolg bei Fortuna Neukirchen gelang den Keglerinnen von Eremitenhof auch die Heimpremiere. Mit einem letztlich nie gefährdeten 5:3 (3132:3084) gegen den SV Grafenwöhr 1 setzten sie sich gleich an die Spitze der Landesligatabelle Ost. Im Startpaar hatte Stefanie Ritter (467) keine Mühen mit Lena Liebl (387) und holte ihren Mannschaftspunkt glatt mit 4:0 Sätzen. Aber auf den Nachbarbahnen das umgekehrte Bild. Hier hatte Sophia Künneth (477) keine Chance gegen Jessica Müller (535) und musste ebenso mit 0:4 die Segel streichen. Somit blieb beim Stand von 1:1 Mannschaftspunkten lediglich ein Vorsprung von 22 Kegel. Die Vorentscheidung zugunsten der Bayreutherinnen fiel im Mittelpaar. Da setzte sich Daniela Rieß (549) mit 22 Holz gegen Jennifer Weiß (527) durch und die starke Tagesbeste Erika Vecseri (580, 209 abgeräumt) gestattete Julia Schwarze (541) keinen Satzpunkt. Mit 3:1 nach Mannschaftspunkten und 83 Kegel vorne ging es in die Schlusspaarungen. Da unterlagen zwar Elisabeth Händel (533) gegen Gudrun Kastner (552) mit 19 Holz und Theresa Friedl (526) gegen Carina Haberkorn (542) mit 16 Kegel, aber die komfortable Führung im Gesamtergebnis geriet nie in Gefahr, sodass die beiden Zusatzpunkte zum 5:3 Eremitenhof zum Sieg führten.

 

Landesliga Nord, Frauen
SKC Adler Eichenhüll 1 – SpG Werntal 1
6,5:1,5 (3259:3090)
Im Duell der beiden Aufsteiger gelang den Eichenhüllerinnen ein erfolgreiches Heimdebüt. Mit dem 6,5:1,5 (3259:3090) gegen die SpG Werntal 1 erzielten sie gleich im ersten Landesligaspiel den ersten Sieg, wobei ihnen mit 3259 Kegel ein neuer Bahn- und Clubrekord gelang. Vor allem die Vorteile beim Spiel in die Vollen (2200:2085) brachten die Gastgeberinnen in die Erfolgsspur. Im Startpaar behielt Ingrid Freitag (541) mit 3:1 Sätzen die Oberhand gegen Juliane Geyer (520), während sich Anne-Kathrin Helldorfer (518) den Mannschaftspunkt mit Patricia Willacker (518) teilen musste. Trotzdem war der Auftakt mit 1,5:0,5 Mannschaftspunkten und einer leichten Führung von 21 Kegeln gelungen. Für klare Verhältnisse sorgte dann schon das Eichenhüller Mittelpaar. Selina Schmitt (513) hatte mit 4:0 keine Schwierigkeiten gegen Rosalinde Wiesner und ab dem 60. Wurf Monika Keller (zusammen 443) und die überragende Tagesbeste Sandra Schmitt (600) ließ Anja Willacker (504) nicht nur mit 4:0 Sätzen hinter sich, sondern schraubte den Vorsprung im Gesamtergebnis auf 187 Kegel hoch. Entspannte Gesichter bei den Gastgeberinnen, als die Schlusspaarungen auf die Bahnen gingen. Die gute Silke Hübner (567, 200 abgeräumt) sorgte mit 3:1 Sätzen gegen Michaela Ruhl (540) für ein weiteres Erfolgserlebnis, während das glatte 0:4 von Pia Göhl (520) gegen die beste Gästespielerin Kristin Ditterich (565) nur ein kleiner Schönheitsfehler war.

 

Bayernliga Nord, Herren
Polizei SV Bamberg 1 – SKC Adler Eichenhüll 1
5:3 (3443:3400)
Aufsteiger Eichenhüll verliert auch sein erstes Auswärtsspiel in der Bayernliga. In einer spannenden Begegnung unterlag man mit 3:5 (3400:3443) beim Polizei SV Bamberg 1. Dabei konnten die Gäste eine 3:1 Führung nach der Mittelpaarung nicht in einen Erfolg ummünzen. Letztlich dürften die Nachteile im Abräumen (1150:1204 bei 24:13 Fehlern) mitentscheidend gewesen sein, dass die Adler mit leeren Händen den Rückflug antreten mussten. Aber alles begann recht verheißungsvoll, denn Lukas Roßmerkel (520) konnte sich glücklich mit einem einzigen Kegel gegen Florian Seiler und nach 60. Wurf Florian Möhrlein (zusammen 519) durchsetzen und Elmar Löhrlein sorgte mit der Tagesbestleistung von 593 (212 abgeräumt) und 3:1 Sätzen gegen Stefan Neubig (583) für die volle Ausbeute von 2:0 Mannschaftspunkten und 11 Kegeln Vorsprung. Im Mittelpaar unterlag dann Markus Hübner (572) mit 1:3 gegen Manuel Kaiser (590, 219 abgeräumt), aber Bastian Landmann (574, 205 abgeräumt) sicherte sich nach dem Verlust des ersten Satzes (145:165) noch mit 3:1 Sätzen den Mannschaftspunkt, obwohl er Bastian Jones (581, 211 abgeräumt) mit 7 Kegel unterlag. Mit 3:1 Mannschaftspunkten und einem Rückstand von 14 Kegel hofften die Eichenhüller wenigsten auf ein Unentschieden. Aber es kam anders, denn Niko Gunzelmann (568) verlor mit 11 Holz gegen Lukas Biemüller (579) und Dominik Teufel (573, 201 abgeräumt) ärgerte sich über seinen enttäuschenden 3. Satz (123), der ihm wohl den möglichen Punktgewinn gegen Marc Hubert (591, 213 abgeräumt, fehlerfrei) gekostet hat.

 

Landesliga Nord, Herren
SpG Bad Neustadt Saale 1 – Schützengilde Bayreuth 1
6:2 (3397:3275)
Die Schützen-Kegler mussten in Neustadt eine verdiente 2:6 (3275:3397) Niederlage hinnehmen, da die Gastgeber sowohl in die Vollen (2256:2214) als auch im Abräumen (1141:1061 bei 16:34 Fehlern) deutliche Vorteile hatten. Bereits das Startpaar bekam die Entschlossenheit der Gastgeber zu spüren, als Manuel Reiß (519) gegen Sven Schubert (534) lediglich ein halber Satzpunkt gelang und Aaron Giptner (557) von Daniel Dieterich (590, 210 abgeräumt) gar mit 0:4 Sätzen abgestraft wurde. 0:2 Mannschaftspunkte und 48 Kegel Rückstand war die erste, ernüchternde Zwischenbilanz für die Bayreuther. Im Mittelpaar konnte Gerhard Lehner (515) gegen Sebastian Dieterich (569, 201 abgeräumt) nicht mithalten und verlor mit 1:3 Sätzen. Das erste Erfolgserlebnis gelang Thomas Wolfrum (548), der sich in einem spannenden Duell mit 2,5:1,5 gegen Manuel Büttner (547, fehlerfrei) durchsetze. Doch die Ausgangslage hatte sich beim 1:3 und 101 Kegel Rückstand weiter verschlechtert. Der beste Schütze Marc-Andreas Kolb (590, 211 abgeräumt, fehlerfrei) sorgte zwar gegen Dominik Braun (579) für den zweiten Mannschaftspunkt, aber Christian Faßold (546) unterlag Wolfgang Sturm (578) mit weiteren 32 Kegeln.

 

Landesliga Nord, Herren
SKC Steig Bindlach 1 – TSV Eintracht Bamberg 1
6:2 (3369:3337)
Der SKC Steig Bindlach kann doch noch siegen. Nach langer Durststrecke gelang im Oberfrankenderby gegen den TSV Eintracht Bamberg 1 mit 6:2 (3369:3337) endlich wieder ein Erfolg. Ausschlaggebend dürfte dabei die geschlossenere Mannschaftsleistung und die leichten Vorteile im Abräumen (1187:1147 bei 18:22 Fehlern) gewesen sein. Bereits im Startpaar erarbeiteten sich die Steiger eine wichtige 2:0 Führung mit 42 Kegeln. Joachim Fischer (544) setzte sich gegen Markus Steger und ab dem 60. Wurf Kevin Milde (zusammen 496) mit 3:1 Sätzen durch und mit dem gleichen Ergebnis punktete Fabian Dregelies (564) gegen Michael Schumm (579). Im Mittelfeld behielt dann Jonas Dregelies (567, 211 abgeräumt) in einem engen Duell gegen Gerhard Ditterich (561, 201 abgeräumt) mit sechs Holz die Nerven. Auf den anderen Bahnen musste sich allerdings Markus-Oliver Werner (549) klar Florian Karl (566, 201 abgeräumt) mit 0,5:3,5 Sätzen geschlagen geben. Mit 3:1 Mannschaftspunkten und 31 Kegel Vorsprung hielten die Bindlacher aber noch alle Fäden in der Hand. Vorentscheidend war in den Schlusspaarungen dann der Punktgewinn von Mathias Deinlein (559), der Tim Schnitzerlein (521) mit 38 Holz auf Distanz hielt. Im Duell der beiden Teambesten konnte Klaus Dippmar (586, 230 abgeräumt) trotz einer 1:3 Satzniederlage den Generalangriff des Tagesbesten Dominik Zimmer (623, 231 abgeräumt) parieren, indem er den Vorsprung im Gesamtergebnis bis auf 32 Kegel verteidigte.

Berichte: Josef Teufel (Pressewart)

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